Die Tage werden länger und länger und der nächtliche smaragdgrüne Schein am Himmel verblasst langsam, weicht Nächten von endloser Helligkeit. Der Frühling kommt.
Im März und April wird man auf den Lofoten noch immer mit Temperaturen um 0°C konfrontiert und es gibt keine Anzeichen dafür, dass der Schnee bald schmelzen wird. Die Monate ähneln dem Winter in jeder Hinsicht, mit einer Ausnahme: Mit jedem Tag spürt man förmlich, dass die Nächte sich mehr und mehr zurückziehen. Zu Beginn des Frühlings kann man nachts noch immer das Glühen der über den Himmel tanzenden Nordlichter bewundern, jedoch schwinden die Chancen dafür, je näher das Ende des Monats April rückt. Bis dahin sind die Nächte schon hell genug, um die grünen Schleier und Wolken bis Ende August zu verdrängen. Wer Glück hat, mag vielleicht zur blauen Stunde, irgendwann um Mitternacht herum, einen leichten grünlichen Schimmer erspähen, gerade kräftig genug, um das Tiefblau des Himmels zu durchstoßen. Doch das unaufhaltsame Fortschreiten des Frühlings und sein Streben nach Licht machen auch das bald unmöglich.
Obwohl die Zeit der Nordlichter nun vorbei, und die Mitternachtssonne noch nicht erwacht ist, bietet das Lofoten-Archipel eine unendliche Vielfalt an Schönheit. Von Bergen, deren Spitze sich in den Wolken verbirgt und an deren Füßen die kleinen, bunten Häuser fast nichtig erscheinen, über wunderschön weiße Sandstrände mit türkisblauem Wasser bis hin zur Tierwelt: Füchse, Adler und – wenn man Glück hat – Orcas, die so nah an der Küste schwimmen, dass man sie von Land aus mit dem bloßen Auge erkennen kann. Herrliche Sonnenuntergänge, düstere Regentage und atemberaubende Landschaften, wo auch immer man sich gerade befindet – die Lofoten bieten eine unglaubliche Vielfalt an Möglichkeiten zum Fotografieren, oder einfach zum betrachten und genießen, was manchmal sogar noch wertvoller ist.
Mit Beginn des Monats Juni startet die Sonne, unermüdlich am Himmel zu kreisen, um die Endlosen Tage der Mitternachtssonne einzuläuten.